Ist Rotwein gesund?
Ob Rotwein gesund ist und noch mehr über Rotwein, finden Sie hier heraus.
Wie kommt die Farbe in den Wein?
Der Saft der roten und weißen Weintrauben ist bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Dunkelfelder, Colorino, Teinturier du Cher) farblos. Die roten bis dunkelblauen Farbstoffe (Anthocyane) für den Rosé- oder Rotwein werden aus den Schalen der Weintrauben herausgelöst. Das kann z. B. allein durch die Lagerung (1 bis 30 Tage bei 20-30°C) zusammen mit der gärenden Maische (Beerenschalen, Kerne und evtl. kleine Traubenstiele) geschehen. Beim Weißwein wird der Weintraubensaft direkt nach dem Pressen von den festen Bestandteilen separiert.
Was ist ein Roséwein?
Nach dem Auspressen der roten Weintrauben wird der Saft (Most) nur kurzfristig zum Vergären mit den Beerenschalen zusammen gelagert. So lösen sich nur wenige Farbstoffe aus den Schalen und der Wein bleibt zartrosa.
Eine Auswahl verschiedener Roséweine bieten Wein-Probierpakete wie dieses mit Roséweinen aus Frankreich, Südafrika, Bulgarien und Spanien.
Welche wichtigen Stoffe sind im Rotwein enthalten?
Der Rotwein ist im Vergleich zu Weißwein nicht nur reich an Farbstoffen, sondern auch an Tanninen und Aromastoffen.
Auch gesundheitsfördernde Substanzen wie Resveratrol und Procyanidin befinden sich vor allem im Rotwein.
Die Rotweinsorte Pinot Noir ist besonders reich an Resveratrol, die Sorte Tannat aus Frankreich und Sardinien ist reich an Procyanidin. Diese machen den Rotwein gesund.
Ist Rotwein gesund? Das Lebenselixier Resveratrol
Das Lebenselixier Resveratrol soll die Nervenzellen vor Ablagerung der zellschädigenden Amyloid- Eiweiße schützen, welche bei Alzheimer letztendlich zum Absterben der Gehirnzellen mit folgender Demenz führen. Die Struktur dieser Proteine wird durch Resveratrol so verändert, dass sie nicht mehr an die Neuronen andocken und diese zerstören können.
Außerdem werden positive Effekte von Resveratrol auf den Verlauf von Herz-Kreislauferkrankungen, Krebsleiden, Arthritis und Autoimmunerkrankungen beschrieben, wodurch Rotwein gesund ist – in Maßen natürlich! Der mäßige Genuss von an Resveratrol reichen Lebensmitteln führt zur Steigerung der Lebenserwartung. Rotwein weist die größte Menge an diesem Stoff auf.
Resveratrolgehalt in verschiedenen Lebensmitteln im Vergleich:
Sieger
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Platz 2 |
Platz 3 |
Platz 4 |
Platz 5 |
Rotwein,
100 ml |
Weißwein,
100 ml |
Erdnüsse,
100 g |
Traubensaft,
100 ml |
Dunkle Schokolade,
100 g |
1,5 mg | 0,005-0,19 mg | 0.007-0,17 mg | 0,11 mg | 0, 047-0,062 mg |
Weine mit hohem Resveratrolgehalt werden vor allem in Chile und im französischen Burgund hergestellt. Die Stressfaktoren für die Pflanzen wie die stark schwankenden Tages- und Nachttemperaturen, die intensive Sonneneinstrahlung und hohe Feuchtigkeit, lassen die Weinreben dieses Eigenschutzmittel vermehrt produzieren.
Die Trauben der Rotweinsorte Pinot Noir sind kleiner als die der anderen Rebsorten, somit ist der Anteil der Schale und des in ihr enthaltenen Resveratrols höher.
Selbstverständlich sollte der Rotwein wegen seiner positiven Effekte dennoch nur in moderaten Dosen getrunken werden. Anderenfalls treten auf Dauer die negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums in den Vordergrund. Als unbedenklich gilt folgendes: für Frauen 250 ml Wein (1 Glas) pro Tag, für Männer etwa 300 ml täglich.
Das Polyphenol Tannin
Die als Tannine bezeichneten Gerbstoffe sind natürliche aromatische Verbindungen, und rufen ein zusammenziehendes, stumpfes, pelziges und trockenes Gefühl (genannt Adstringenz) im Mund hervor. Es gibt etwa 30 verschiedene Tanninarten. Die besseren, feinen Tannine befinden sich in der Schale der Weintrauben. Die Traubenstiele enthalten dagegen harte, raue Tannine und sollten optimalerweise vor der Gärung von den Weintrauben getrennt werden.
Einige Tannine wirken blutdrucksenkend, krebsvorbeugend und entzündungshemmend. Sie verhindern die Fettablagerung (Bildung von atherosklerotischen Plaques) an den Gefäßwänden und beugen so der Arteriosklerose vor. Auch aus diesem Grund ist Rotwein gesund.
Tannine können zu einer stark reduzierten Nährstoffaufnahme im Darm führen, weil sie sich an die Verdauungsenzyme binden.
Welche Aromen sind typisch für den Rotwein?
Vereinfacht ausgedrückt sind die Grundaromen des Rotweines rote Beeren (z.B. Erdbeere, Johannisbeere, Himbeere, Brombeere), Steinobst (z.B. Kirsche und Pflaume), Blumen (z.B. Veilchen), Pflanzen (z.B. grüne Paprika, Trüffel, Lakritz, Vanille, Pfeffer) und Rauch.
Beim gealterten Rotwein können Aromen tierischen Ursprungs (Leder, Fleischsauce), von Unterholz (Moos, Trüffel, Pilze) und von Sojasauce wahrgenommen werden.
Wer sein Wissen über die Rotweinaromen vertiefen möchte, kann das unten abgebildete Aromarad unter die Lupe nehmen.
Zum Trainieren des Geruchssinns gibt es im Handel verschiedene Weinaromasets mit Erläuterungstexten und Beispielen der großen Rotweine, die Wissen vermitteln und gleichzeitig ein Genuss für Weinexperten und -liebhaber sind. Durch einen Klick auf das untere Bild können Sie sich eine solche Aromabar ansehen. Da eine Aromabar aber leider recht teuer ist, ist sie wohl nur etwas für gut betuchte Weinliebhaber und -kenner.
Ich hoffe, Sie konnten Neues und Wissenswertes über den Rotwein erfahren.
Falls Sie auf den Geschmack gekommen sind und Ihnen jetzt noch die passenden Gläser fehlen, finden Sie hier eine Übersicht der beliebtesten Rotweinsorten und der jeweils passenden Gläser.
Ich denke schon, dass Rotwein in gewissen Maßen gesund sein kann. Kenne wirklich etliche sehr alte Menschen, die ganz normal gelebt haben (also kein Extremsport oder sonst was extremes) , aber eben jeden zweiten Tag ein Gläschen Wein getrunken haben. Das Ergebnis liegt bei 107 Jahr, was ich schon sehr überraschend finde.
Hallo Uwe,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Das ist tatsächlich sehr bemerkenswert und 107 Jahre? Das wäre ja fast zu schön um wahr zu sein, wenn der Rotwein da entscheidend beigetragen hätte! Es ist natürlich immer schwer zu sagen, was zu welchem Grad welche Rolle spielt. Genetik, Ernährung, Bewegung, sonstige Umwelteinflüsse…ich denke, dass es im Endeffekt wohl die Summe positiver Einflüsse ausmacht, wie alt man wird und wie man sich dabei fühlt. Negativer Stress sollte natürlich auch nicht sein.
In diesem Sinne ein guter Grund für uns, mehr Wein zu trinken! 🙂
Beste Grüße,
Gleb